Mit Haltung gestalten - Unser Wahlprogramm für die Kommunalwahl 2025

Mit Haltung gestalten

Mit Haltung gestalten - Unser Wahlprogramm für die Kommunalwahl 2025

Gut 13 Millionen wahlberechtigte Deutsche und EU-Bürger ab 16 Jahren entscheiden am 14.09.25 in Nordrhein-Westfalen über Stabilität und Demokratie in ihrer Stadt und in ihrem Kreis.[1]

Sie erhalten vier Wahlzettel. Direkt gewählt werden Kandidaten für

- den Stadtrat,

- das Bürgermeisteramt,

- den Kreistag und

- das Amt des Landrats.

Besonderheit: Bei den Wahlen für den Stadtrat und für den Kreistag wird mit einer Stimme gleichzeitig ein Kandidat und die Reserveliste seiner Partei gewählt.

Ganz wichtig: Bei den Kommunalwahlen gibt es keine Sperrklausel. Das heißt, kein Bürger muss befürchten, dass die Stimme für eine kleine Partei verloren geht, nur weil sie unter 5 Prozent bleibt.

Wählen gehen sollten Sie auf jeden Fall, denn Demokratie braucht jede Stimme und wurde hart erkämpft! Wählen zu können ist Ihr Recht!

Wir Kommunalpolitiker/-innen sind die Basis vor Ort. Wir treffen die ganze Bandbreite der Lippspringer Mitbürger hautnah. Das ist anstrengend, aber auch motivierend. Wir sind welt­offen und stehen in der Mitte der Gesell­schaft. Wir grenzen uns ab von Links und von Rechts. Jede Stimme für die FDP schwächt Rechtsaußen. Bad Lippspringe braucht die liberale Mitte als Stimme der Vernunft. Denn die FDP ist die einzige Partei, die die Rechte des Einzelnen und die Eigenverantwortung des Individuums an die erste Stelle setzt - vor dem Ruf nach einem anderen, der die Verantwortung übernimmt in Form eines bevormundenden Staates.

Wir möchten künftigen Gene­rationen finanzielle Handlungsspielräume ohne Schuldenberge hinterlassen. Nur die FDP setzt sich glaubwürdig für so­lide Finan­zen, die Rechte des Einzel­nen und der nachfolgenden Generation ein.

Wir Li­berale wollen Grundrechte und freie Marktwirtschaft. Dabei be­sinnen wir uns auf die Kern­aufgaben. Denn es wäre unehrlich, falsche (Wahl-) Verspre­chen zu geben, die angesichts der angespannten Haushaltslage der Stadt bei ei­ner Neuver­schuldung von aktuell 5,35 Mio. €[2] nicht finan­zierbar sind.

Die Libe­ralen in Bad Lippspringe treten für Bürgerbeteiligung ein. Die Interes­sen der Bürger bestimmen die Kommunalpolitik – nicht die Verwaltung.  Wir halten viel von Bürgerbetei­ligung und wenig von Klientelpolitik. Konkretes Beispiel: Wir haben eine Bürgerinformation zum Thema „Neu­strukturierung Schützenweg/Schützenplatz“ gestartet. Denn Bürger­meister und Verwaltung planen, ohne bisher einmal von sich aus mit den Anliegern gesprochen zu haben. Es sollte umgekehrt laufen: der Bürger wird frühzeitig informiert und entscheidet mit, was vor Ort passiert. Wir möchten un­sere lebens- wie lie­benswerte Stadt Bad Lippspringe besser machen und haben dabei alle Teile der Bevölkerung mit ihren Anliegen im Blick. 

Dies sind unsere Positionen für die nächsten fünf Jahre:

1

TOP-Thema: Sicherung des Kurwaldes und des Heilklimas mit der verkehrsbe­ruhigten Zone Schützenweg

Wir treten ein für den Erhalt des aus guten Gründen verkehrsberuhigten Schüt­zenweges. Deshalb stellen wir uns gegen den unnötigen Aus- und Neubau von Straßen, wie der von der Verwaltung geplanten neuen Schützenplatz­straße. Diese Straße soll das Parkproblem vor der Westfalen-Theme lösen. Der dort seit Jahren übliche Parksuchverkehr rund um das Nadelöhr Thermenzufahrt  soll auf den verkehrsberuhigten Schützenweg im Kurwald und über den Schützenplatz geführt werden. Dort, bis zu 600 Meter entfernt, sollen die vor der Therme fehlenden Stellplätze entstehen. Die nahe liegende Lösung wäre ein lärmgedämmtes Parkhaus direkt vor der Therme auf Kosten des Verursachers. 

Parkstreifen entlang von neuen Straßen sind die teuerste aller Lösungen -  zulasten von Anliegern und Steuerzahlern. Ein durchdachtes Park­raum­konzept für den gesamten Bereich Freibad, Therme, Sport­plätze scheint uns sinnvoller. Auch der Thermenbetreiber muss das Problem endlich erkennen und sollte seiner gesamtpolitischen Ver­pflichtung nach­kommen. 

Außerdem: Neben finanziellen Abwägungen zählen die ökologischen: Die Sanierung von Rad-, Gehwegen und Straßen geht vor Neubau und weiterer Flä­chenversiegelung und noch mehr Verkehr. Wir setzen uns für den Erhalt des Heilwaldes und des Heilklimas ein und lehnen eine weitere Verkleinerung des Kurwaldes ab.

Die derzeit ernsthaft in Erwägung gezogene Verlegung des Kurwaldstadions in den Kurwald ist ein absolu­tes Unding! Warum sollte ein vorhandenes „Kur­wald“-Stadion an eine andere Stelle im Kurwald verlegt werden? Wir wenden uns auch gegen eine Kon­zentration der Sportstätten im Kurwald, der sogenannten „Sportspange“. Es sollten ge­eignetere, weniger sensible Flächen gesucht wer­den, wo es schon eine Verkehrsanbin­dung gibt. In Frage käme dafür eventuell das sogenannte Mais­feld, Ecke B1-Zubringer/Vorderflöß. Der Vorteil: City Outlet Park­plätze in der Nähe sind am Wo­chen­ende vorhanden. Die Zufahrt er­folgt nicht durch ein Wohngebiet.

Darüber hinaus müssten bei einer Verlegung des Kurwaldstadions Ausgleichsflächen zur Wiederaufforstung an anderer Stelle geschaffen werden. Das kostet Millionen! Ist es das wert?

Ein durchgehendes Ergebnis der verschiedenen Workshops des Bad Lippspringer Demografie Kongres­ses 2025 war die Sicherung der hohen Luftqualität in BaLi, eine nach­haltige Stadtent­wicklung, eine grüne Infrastruktur und Klimaschutz für den Be­reich Einkaufen und Handel (Westfälisches Volksblatt 01.04.25). Warum werden diese Erkenntnisse medial gefeiert und, wenn es ernst wird, ignoriert?

2

Migration und Integration

Wir brauchen eine gesteuerte Zuwanderung, um dem demographischen Wandel entge­genzuwirken. Wir treten unseren ausländischen Mitbürgern tolerant und weltoffen ge­genüber – mit dem Ziel, sie in unsere Gesellschaft zu integrieren.

Wir sind tolerant, erwarten aber auch etwas. Bad Lippspringer Bürger sind mit ihrer Kurort-Tradition seit jeher gute Gastgeber. Menschen aus aller Welt sind willkommen als Teil unserer Kommune. 

Die Integration ist und bleibt eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe. Wir setzen uns für eine breite Palette von Integrationsmaßnahmen ein. Die Beherrschung der deut­schen Sprache ist ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg – sie kann nicht nur in Kursen, sondern auch gut am Arbeitsplatz „praktisch“ erlernt werden. Uns ist es ein wichtiges Anliegen, dass die Integration von Erwachsenen auch durch ihre Erwerbstätigkeit ge­schieht. Denn die beste Integration entsteht im Beruf.

Wir sind bunt, tolerant und offen; erwarten aber auch, dass die demokratischen Grund­regeln eingehalten werden. Ausländische Mitbürger müssen sich einbrin­gen und Leis­tung erbringen, um Sozialleistungen zu rechtfertigen.

Wir möchten ausländische Mitbürger mehr einbinden und aktiv mit einladen. Einbrin­gen heißt auch, dass sie gute Eigenschaften oder Kulturgüter (Essen, Feste, Traditio­nen) feiern und teilen. Umgekehrt müssen wir als Gesellschaft offen für diese neuen Eindrücke sein. Eine gute Idee sind Patenschaften für neu zugezogene Mitbürger. Jeder Bad Lippspringer kann sich registrieren und jeder Zugezogene kann um einen Paten bitten. Pate und Neuankömmling können so „gematched“ werden. Diese können sich locker auf einen Kaffee treffen, oder der Pate informiert den Neuankömmling über Ak­tionen oder Themen in der Stadt. Alternativ könnte natürlich die Stadt bei der Registrie­rung fragen, ob sie Newsletter und Informationen erhalten möchten.

Bad Lippspringe profitiert auch von der internen Zuwanderung aus dem Kreis Pader­born oder anderen Bundesländern. Auch diese Neubürger gilt es zu integrieren.

3

Verkehrsraum für alle

Mobilität ist ein Grundrecht und Voraussetzung für wirtschaftliche Entwicklung. Wir lehnen dabei eine einseitige Bevorzugung bestimmter Verkehrsmittel ab. Fahrradfah­rer, Fußgänger und Autofahrer sind gleichberechtigt. Dies gilt auch für den ÖPNV. Jeder Verkehrsteilnehmer muss selbst entscheiden können, welches Verkehrs­mittel er / sie benutzt.

Wir treten ein für ein Park- und Verkehrskonzept, das trotz eines gesteigertem Besu­cheraufkommens durch das geplante City-Outlet, den Einwohnern das Leben nicht schwer macht und allen Bürgern nutzt. Das heißt: Neben dem Bus-Shuttle vom Stadtrand aus, wird es ohne neue Parkhäuser nicht gehen. Allein mit dem Fahrrad kann es nicht funktionieren.

Wir befürworten einen Bürgerbus, der den öffentlichen Nahverkehr und den Shuttle-Service ergänzt; im besten Fall auch angefordert werden kann (bus on demand; Vorbild könnte Hövelhof mit dem Holibri sein[3].

Das Ne-Mo.bil (Neue Mobilität) - Konzept mit selbstfahrenden Cabs (Klein­fahrzeu­gen) wäre eine sinnvolle Ergänzung und Attraktion für die Stadt.

Wir treten ein für einheitliche Radwege in der Stadt. Aktuell gibt es mal einseitige, mal zwei­spurige  Radwege und hin und wieder Seitenwechsel. Das darf nicht sein. Außerdem: Radfahrer sind keine Prellböcke gegen Stärkere. Vor allem entlang der Detmolder Straße müssen die bestehenden Radwege instand gehalten oder saniert werden.

Zweitrangig unterstützen wir den Ausbau des überörtlichen Radwegenetzes mit einer klar erkennba­ren Führung durch die Innenstadt. Dazu gehören auch angemessene Parkmöglich­keiten für Räder und E-Bikes. Dagegen machen die an der geplanten Mobilitätsstation geplanten Abstellplätze wenig Sinn, da außerhalb der Stadt.

4

Digitalisierung braucht Tempo mit einer bürgerorientierten Kommunikation

Die Digitalisierung der kommunalen Dienstleistungen braucht mehr Tempo. Von der Anmeldung für einen Kita-Platz bis zur Start Up-Gründung muss die am Bürger orien­tierte Kommunikation funktionieren. Das ist der Maßstab.

„Ressourcen schonen“, lautet die Leitlinie. Durch eine bür­gernahe Digitalisierung in der Kommune, die mit Bund und Ländern abgestimmt ist, lässt sich ein großer Verwaltungsapparat reduzieren. Das bringt mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge, wie Sicherheit und Migra­tion.

Statt eines Ausbaus des Rathauses sollte in die Digitalisie­rung der Services der Stadt investiert werden. Damit Hand in Hand geht die Straffung von Verwaltungsabläufen und die Steigerung der Effizienz. Die Verwaltung soll die Bürger unterstützen. Bei Bür­gerangelegenheiten müssen die Bürger eingebunden werden. Sie sollten in Zukunft aktiv von der Stadt etwa zur fälligen Verlängerung des Reisepasses, bei Jubiläen, Geburtstagen und neuen Newsletters optional angespro­chen bzw. erinnert werden. Dazu soll nach einer Mail-Adresse und einer Han­dynummer gefragt werden.[4] Alternativ könnte auch die Kontaktaufnahme über Social Media, wie WhatsApp, erfolgen.

Eine bessere Digitalisierung würde auch zu einer Stärkung der Kontrollfunktion des Rates führen. Die FDP fordert die Geschwindigkeit und Qualität der Zuarbeit der Ver­waltung zur Ratstätigkeit zu verbessern. Proto­kolle der Sitzungen sollten binnen einer Woche, also kurzfristiger als bisher bereit­gestellt werden.

5

Bildung und Kultur

Auch die Anmeldung an Kitas und Schulen muss digitalisiert werden. Die Vergabe von Kita-Plätzen soll flexibler gestaltet werden, so dass Eltern auch im laufenden Jahr ihr Kind an­melden können. Die immer noch üblichen Anmeldungen ein Jahr im Voraus sind wirklichkeitsfremd und kom­men jungen Familien in keiner Weise entgegen.

Kita-Öffnungszeiten sollten für berufstätige Eltern bei Bedarf verlängert werden. Das Berufsleben ist fordernd und dynamisch. Dies gilt auch bei Bildung und Betreu­ung.

Die FDP Bad Lippspringe hat in der Vergangenheit zwei Projekte initiiert:

a)   Wir haben das KITA UND MUSIKSCHULE-Programm 2022 eingeführt, um musika­lische Bildung fest in den Alltag der Kindertageseinrichtungen zu integ­rieren. Die Kin­der erhalten über das gemeinsame Singen, das Experimentieren mit Klängen und Ge­räuschen so­wie über bewe­gungsorientierte musikalische Ausdrucksformen einen Zugang zum aktiven Musizieren. Von dem Pro­jekt profitieren nicht nur Kinder und Eltern, sondern auch die Kita-Fachkräfte, die ihre musikpädagogischen Grund­lagen vertiefen. Insgesamt nehmen 6 Kitas und damit 188 Kinder an dem Pro­gramm teil (09/2022 – 07/2023)!

b)  Durch unseren Antrag von 2023 wird ein vielfältiges und breites Kulturpro­gramm für alle Bürgerinnen und Bürger organisiert, gefördert und angeboten. 30.000 € werden dafür jährlich in den Haushalt eingestellt!

Auch das Sponsoring von Kulturveranstaltungen (Blaue Burg, Sparkassen Waldleuch­ten, Feierabendkonzerte) hat sich bewährt.

Die Eigenverantwortung von Eltern und Schülern, sowie die Selbständigkeit von Schulen rangieren vor staatlichen Hilfen. Schulsozialarbeit kann positive Effekte erzielen. Wir setzen uns dafür ein, jungen Menschen Orientierung und Chan­cen zu geben.

6

Umwelt schützen – Lebensqualität sichern

Der Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen ist für uns Liberale kein Widerspruch zu Fortschritt und Entwicklung – im Gegenteil: Eine nachhaltige Umweltpolitik schafft Lebensqualität, schützt Eigentum vor Klimafolgen und stärkt langfristig den Wohn- und Wirtschaftsstandort in Bad Lippspringe. Wir stehen für konkrete, umsetzbare Maßnahmen, die ökologisch wirksam und wirtschaftlich vernünftig sind.

Der Kurwald ist ein wertvoller Naturraum: Er speichert CO₂, sorgt für gute Luft, reguliert das Mikroklima und bietet Erholung für alle Generationen. Wir setzen uns dafür ein, dass der Kurwald langfristig erhalten bleibt – und weder bebaut noch in Verkehrsflächen umgewandelt wird. Seine Bedeutung für Gesundheit, Klimaschutz und Lebensqualität muss Priorität haben.

Begrünte Städte sind besser vorbereitet auf Hitze, Trockenheit und Starkregen. Wir wollen mehr Bäume entlang der Straßen, grüne Fassaden und funktionale Grünflächen im Stadtgebiet – nicht durch neue Auflagen für Bauherren, sondern durch Information und Vorbildfunktion der Kommune.

Ein konkreter Impuls ist die Schaffung einer „grünen Meile“: Eine durchgehende, begrünte Verbindung vom Arminiuspark durch die Fußgängerzone bis zur Gartenschau. Sie verbessert Luftqualität, spendet Schatten und schafft ein lebenswertes, grünes Stadtbild.

Starkregen und Überschwemmungen nehmen zu. Wir setzen uns dafür ein, dass die Kommune beim Schutz vor solchen Klimafolgen aktiv wird. Wichtig ist für uns auch: Neue Baugebiete dürfen nicht in bekannten Überschwemmungsbereichen ausgewiesen werden. Vorsorgender Schutz beginnt bei der Planung – nicht erst bei teuren technischen Lösungen im Nachhinein.

Sauberes Wasser ist eine öffentliche Aufgabe mit Zukunftsverantwortung. Wir befürworten daher den schrittweisen Ausbau unseres lokalen Abwasserwerks um eine vierte Reinigungsstufe. Diese moderne Technologie kann Mikroschadstoffe, wie Medikamentenrückstände oder Haushaltschemikalien, wirksam entfernen – ein wichtiger Beitrag zum Schutz unserer Gewässer. Der Ausbau soll effizient, wirtschaftlich und transparent geplant werden, unter Einbindung der Bürgerschaft und fachlicher Expertise.

Wir setzen auf eine Umweltpolitik mit Augenmaß, die ökologische Verantwortung und lokale Lebensqualität verbindet. Der Schutz des Kurwaldes, die Förderung städtischer Begrünung, ein kluger Umgang mit Wasser und eine saubere Abwasseraufbereitung gehören für uns zu einer zukunftsorientierten Kommunalpolitik.

7

Wirtschaftsförderung mit Vernunft und Augenmaß

Wenn es der Bad Lippspringer Wirtschaft gut geht, und wir mehr Kaufkraft vor Ort halten, dann können wir auch die Aus­ga­ben für freiwillige städtische und soziale Leis­tungen erhöhen. Aber bitte in dieser Reihenfolge. Das Geld muss erst verdient werden, bevor es für andere Wünsche ausgegeben werden kann. Das ist unser Credo. Wir – als Stimme der Vernunft – möchten der nächsten Generation finanziellen Spielraum hin­terlassen. Die FDP hat das zuletzt im Bund schmerzlich bewiesen; andere Parteien so noch nie. Davon wollen wir uns bei unseren kommunalpolitischen Entscheidungen leiten lassen.

Wir werden Entscheidungen immer dann kon­struktiv be­gleiten, wenn Pro­jekte ausrei­chend begründet werden und die Kosten kalkulierbar sind. Große Visi­onen und ideologisches Wunsch­denken können wir uns nicht leisten.

Ein gesunder Mix aus Gesundheitswesen, Kurbetrieb und anderen Gewerbetrei­benden sorgen für eine langfristige Sicherung des städtischen Haushalts.

Wie die Gartenschau ein Fundament unserer Stadt geworden ist, so sollte auch das City Outlet ge­lin­gen. Daher unterstützen wir das Konzept im Sinne von Wirtschaftsförde­rung für die Stadt.

Die Kommune muss aktiv mit der Wirtschaft zusammenarbeiten und diese un­terstützen und auch Kontakte zwischen den Firmen vermitteln. Auch hier spielt die Digitalisierung eine herausragende Rolle, nicht nur in BaLi, son­dern weltweit. Sie kann den Arbeitsalltag und auch das tägliche Leben einfacher und ef­fizienter machen.

Die Verwaltung muss pragmatisch agieren und, wenn nötig, Regelungen anpassen. Beispiel: 2024 wurden etliche Verkaufsflächen im Gewerbegebiet „Am Vorderflöß“ ge­schlossen, da diese nicht für Einzelhandel vorgesehen waren. Dabei handelte es sich jedoch um Wiederverkäufer von B-Ware und diese standen nicht mit dem städtischen Einzelhandel Konkurrenz. Resultat ist ein Verlust von Un­ternehmen in Bad Lip­pspringe (Wegzug nach Paderborn) und Leerstand im Gewerbegebiet.

8

Wohnen und Arbeit für alle

Neubaugebiete sind gut und teuer. Es muss auch preisgünstiger gehen. Wir brauchen mehr bezahlbaren, nachhaltigen und ausreichenden Wohnraum in Bad Lippspringe! Die FDP kann nicht zaubern, sondern nur gute Ideen liefern: zum Beispiel die Einrichtung einer städtischen Wohn-Tauschbörse: wenn älteren Mitbürgern die Wohnung zu groß wird, könnten sie eine kleinere Wohnung im Tauschverfahren einer Familie mit mehr Raum­bedarf anbieten. Oder: Fördermittel der Stadt beim Kauf, Abbruch oder der Sanierung von Altbauten, wie in Bad Wünnenberg. Seit 01.03.25 gibt es auch in Bad Lipp­springe die Mietpreisbremse. Die FDP fordert eine Korrektur; denn statt neuen Wohnraum zu schaffen, hemmt die Mietpreisregulierung neue Investitio­nen. Wir sind für Anreize statt Regulierung durch weniger Bürokratie, einfa­chere Bauvorschriften, schnellere Genehmigungen, günstige Baukosten durch Sen­kung der Grunderwerbssteuer. Baulü­cken sind ein Ärgernis und die Genehmigungspraxis manchmal ein Ärgernis, wenn Hinterlandbebauung nicht genehmigt wird. Die Menschen in Bad Lippspringe brau­chen eine Politik, die Wohnraum schafft – nicht verhindert!

Anstatt einer Ausweitung in die Fläche mit neuen Baugebieten, sollte auch eine Ver­dichtung des Innenstadtbereiches und die Schließung von Baulücken angestrebt wer­den - durch Änderungen der Be­bau­ungsplanung; diese sollte zudem angepasst werden, um mehr Freiheiten zu ermöglichen und dadurch die Baukosten zu verringern. Baustile (grüne Bebauung), welche gut für das Stadtklima  oder das soziale Miteinander sind (generationenübergreifendes Wohnen), sollten gefördert werden.

Wir unterstützen die Schaffung „alternativer Wohnformen“ wie Mehrgenerationenhäu­ser und Seniorenwohngemein-schaften.

9

Sicherheit und Sauberkeit

Die Bad Lippspringer Bürger und Gäste sollen sich überall im Ort sicher fühlen kön­nen. Dazu tragen Ordnungsamt und Polizei, aber auch gut ausgeleuchtete Straßen, Plätze und Gehwege bei. Wir wollen keine Angst-Räume in Bad Lip­pspringe haben. Eine flächendeckende Überwachung des öffentlichen Raumes lehnen wir jedoch ab.

Im Zusammenhang mit der allgemeinen Sicherheit steht die Sauberkeit öffentli­cher Straßen und Plätze, sowie ein gepflegtes Erscheinungsbild der Stadt. Verschmutzte Be­schilderungen, defekte Beleuchtung, kaputte Bürgersteige, Hecken, die die Sicht und Fußgänger behindern und ein vermülltes Containerumfeld tra­gen nicht dazu bei.

Daher fordern wir erneut die Besetzung eines Straßenbegehers[5], der Gehwege tatsäch­lich begeht, den städti­schen Mängelmelder ergänzt und Sanierungsmaßnahmen einlei­tet, bevor es teuer wird. Wir würden die Einführung eines Aktionstages „Saubere Stadt“ befürworten, um die Eigenverantwortung der Bürger zu stärken. Es ist nachge­wiesen, dass es weniger Vandalismus gibt, wo Sauberheit herrscht und Bürger sich kümmern.

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Sport und Bewegung

Insgesamt ist Bad Lippspringe gut aufgestellt. Es gibt eine Vielzahl von Vereinen, die nahezu jede mögliche Sportart abdeckt und die alle ehrenamtlich wichtige soziale (In­tegrations-) Funktionen in der Stadtgesellschaft wahrnehmen.

Der „Komo Park BaLi“ geht auf einen Antrag der FDP von 2021 zurück. Komo steht für kogni­tiv-motorisch; mit Unterstützung durch Prof. Claus Reinsberger von der Uni Paderborn ist eine Calisthenics Anlage in direkter Nachbarschaft zum Skaterpark im Dezember 2023 eröffnet worden. Die Stadt zahlte 10 Prozent der 55.000 Euro teuren Installation; 90 Prozent wurden mit Mitteln des NRW-Sonder-Programms „Moderne Sportstätten 2022“ finanziert.

Laut Verwaltung fehlen 1,5 Sporthallen an den Schulen. Warum wird nicht eine Ge­meinschaftssporthalle für Bürger und Schüler geschaffen, ähnlich wie der Ahorn­sportpark in Paderborn in Verbindung mit einem Stadion, das nicht nur den Fußballern an wenigen Spieltagen zur Verfügung steht? Dieses Stadion könnte auf dem soge­nannten „Maisfeld“ angesiedelt werden. Die Verkehrsan­bindungen dort sind ideal und Parkplätze gibt es in der Nähe.[6] Auch der Bereich „Schwammstadt“ käme wegen der Nähe zu den Schulen als Standort für einen Schul- und Bürgersportpark in Frage.

Eine derartige Dezentralisierung der Sportstätten wurde das Parkplatzproblem bei der Therme und am Freibad entschärfen; der Ausbau des Schützenweges und der Neubau der Schützenplatzstraße würde sich erübrigen, der Kurwald würde erhalten und die Anwohner vor Lärm und weiterem Verkehr und Kosten bewahrt.

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Interkommunale Zusammenarbeit mit der Nachbargemeinde Schlangen

Das gute Verhältnis zur Nachbargemeinde Schlangen ist sichtbar, kann aber noch in­tensiviert werden, um Synergie-Effekte zu nutzen, wie Kosteneinsparung, Effizienz­steigerung, Optimierung des Leistungsange­botes, stärkere Position im Wettbewerb und der Ausbau regionaler Identität. Beispiele könnten sein: die gemeinsame Anschaffung von Gerätschaften und Durch­führung von Dienst­leistungen bei Straßenreinigung und Verwaltung.

 

[1] Eventuelle Stichwahlen finden am 28.09.25 statt.

[2] Rat 07.04.2025

[3] Vgl. Westfalen Blatt vom 22.05.2025, S. 20

[4] Wahlprogramm oder Antrag im Rat?

[5] In der RS vom 15.05.2024, TOP 5 wurde unser Antrag mit dem Hinweis abgewiesen, dass Mitarbeiter des Bauhofes seit 1992 Straßenkontrollen durchführen.

[6] Oder umgekehrt: das Sportstadion, dort wo die Mobilitätsstation im Industriegebiet geplant ist und stattdessen die Mobilitätsstation mit Parkplätzen auf dem „Maisfeld“; das wäre auch für Pendler ideal.